Fortbildungstag 2023
Personalmarketing im Rahmen der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Posted by: Michael Wachholz
- Category: Auszubildende Fachkräftemangel Führungskräfte Mitarbeitermotivation Pflegedienstleitung Pflegekräftemangel Tipps für Pflegekräfte
In diesem Artikel gehe ich genauer auf die Möglichkeiten ein, wie Sie BewerberInnen finden, binden und halten und die Möglichkeiten des Gesetzes zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf für sich ausschöpfen.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gilt den meisten Krankenhäusern als wichtigster Baustein bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter:innen.
In diesem Kontext werden aber 2 wichtige Punkte nicht bedacht:
1. Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Immer wieder sprechen mich Krankenhausmitarbeiter an, weil sie sich in ihrer Partnerschaft oder als Alleinstehende ausgeschlossen fühlen. Hier geht es meiner Meinung nach nicht um Rhetorik, sondern um die Lebens- oder besser Urlaubswirklichkeit derer, die keine Kinder und vielleicht auch keinen Partner haben.
2. Mitarbeiter gewinnen: Bei der Suche nach neuen Mitarbeitenden geraten die langjährigen, erfahrenen Mitarbeiter:innen oft aus dem Fokus. Stichwort: Energy flows where attention goes.
Auch hier geht es nicht um Eitelkeiten oder der realen Schlechterstellung erfahrener Mitarbeiter:innen gegenüber den neuen, die in einer besseren Verhandlungsposition sind.
Immer wieder sprechen mich Mitarbeiter:innen an, dass sie durchaus in der Lage wären, mehr zu arbeiten,
wenn die Kitas dienstverträglichere Zeiten anbieten würden.
Leider leiden die Kitas ebenso unter Personalknappheit, so dass die naheliegendste Lösung – das Anpassen der Öffnungszeiten an die Bedürfnisse der Eltern – meist nicht funktioniert.
Ein eigener Kindergarten macht ein Krankenhaus sicherlich für viele Bewerber:innen attraktiv. Aktuell bieten circa 15% der Krankenhäuser eine Kindertagesstätte. Das Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau bietet z. B. Kinderbetreuung von 5:30 h bis 21:30 h an, an 365 Tagen im Jahr. Betreut werden Kinder ab der 8. Woche bis zum 10. Lebensjahr.
das Bundesfamilienministerium hat sich bei der Einrichtung von unternehmenseigenen Kindergärten zu „massiven finanziellen Unterstützungen“ bereit erklärt. (Monatlich 400 € pro Kind, wenn das Unternehmen mindestens 250 € pro Kind im Monat investiert. Zusätzlich gibt es verschiedene Anschubfinanzierungen, z.B. das Förderprogramm Betriebliche Betreuung.)
Eine andere Möglichkeit ist das Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie“. Hier kooperieren Unternehmen der Region bei der Kinderbetreuung.
Doch es geht auch etwas kleiner. In unserem Wohnhaus sind zum Beispiel zwei Tagesmütter, die (gefühlt) ein gutes Dutzend Kinder betreuen. Tagesmütter, denen sie ein festes Kontingent – du zuverlässige Bezahlung – anbieten, sind sicherlich leichter zu finden, als ein Kindergarten, der die Betreuungszeiten anpassen kann. Der Betreuungsschlüssel ist zudem besser als in der Kita und die Zeiten lassen sich individuell abstimmen.
In Workshops berichten viele Eltern übrigens, dass eine Hausaufgabenbetreuung oder ein Mittagessen für die Kinder bereits eine große Hilfe wäre.
Und das ist vielleicht die beste Lösung: Fragen Sie Ihre Mitarbeitenden, nach den Problemen und nach Vorschlägen. Aus meiner Erfahrung gibt es dort immer interessante Themen und viele gute Vorschläge.
Für Sie besonders interessant: Die Bundesregierung finanziert oder fördert solche Workshops.
Ihre Investition ist dann nur noch die Zeit.
Profitipp: Überlegen Sie nicht, was es Sie kostet. Bedenken Sie, was es Sie kostet, wenn Sie es nicht machen.