Zu viel Arbeit, oder zu viele Mitarbeitende?

In diesem Artikel geht es darum, dass bei dieser Frage manchmal alle Recht haben. Außerdem lernen Sie Wege kennen, mit denen sich Krankenhäuser viel Arbeit und Belastungen ersparen können.

In einem Krankenhaus waren sich die Beteiligten nicht einig. Gab es zu viele Mitarbeitende? Ober waren sie gut ausgelastet? Oder sogar überlastet?

Wir wurden daher beauftragt, eine Arbeitsplatzanalyse durchzuführen.

Dafür begleiteten wir die Mitarbeitenden während der Früh-, Spät und Nachtschicht. Dabei notierten wir jede Tätigkeit, jeden Weg.

Erste Erkenntnis: Die Mitarbeiter:innen hatten wirklich sehr viel zu tun. Durchschnittlich liefen die Pflegekräfte zum Beispiel zwischen 11 bis 13 Kilometer, pro Schicht. (Was ich davon halte, dass einige Mitarbeiterinnen Badelatschen trugen, lesen Sie hier )

Zweite Erkenntnis: Viele Wege wurden mehrfach gegangen, weil etwas vergessen wurde.

Dritte Erkenntnis: Viele Wege entstanden, weil Material an verschiedenen Lagerstellen lag.

Vierte Erkenntnis: Einige Frühschichten teilten sich die Zimmer anhand der Flure auf. Andere gingen auf den gleichen Flur, jeweils auf die andere Seite. Eine Schicht ging jeweils zusammen in die Mehrbettzimmer. Wenn jetzt ein Alarm ausgelöst wurde, dann brachten die ersten beiden Schichten Ihre Aufgaben hektisch zu Ende – um sich dann auf dem Flur oder Patientenzimmer zu begegnen.

Das dritte Team verständigte sich oft nur mit einem Blickkontakt, was bei den Patienten jetzt zu tun ist und wer zum Alarm geht.

Mit Checklisten, einem zentralen Warenlager und der „dritten Methode“ konnten wir übrigens die Strecken um 30 bis 50% reduzieren.

Manchmal haben alle Recht: Es ist zu viel zu tun. Und es könnte mehr geschafft werden.