Fortbildungstag 2023
Wie Sie mit Prioritäten eine Überlastung vermeiden
- Posted by: Michael Wachholz
- Category: Fachkräftemangel Mitarbeiterführung Pflegedienstleitung Pflegekräftemangel Tipps für Pflegekräfte
Wie viel ist Zuviel?
Im Krankenhaus gibt es momentan mehr Arbeit als Zeit. Doch wie gehen Sie damit um, wenn zusätzlich unerwartet Mitarbeiter:innen ausfallen?
Häufig wird dann Zeit mit Schimpfen und Jammern vergeudet. Und dann wird diskutiert, was heute zu tun ist. Für die einen gehört das Waschen einfach dazu. Andere sagen, dass Mobilisieren wichtiger ist.
Solche Diskussionen sind zwar wichtig, allerdings sollten sie nur einmal geführt werden – und auf keinen Fall unter Stress.
Die Prioritäten bei unerwartetem Personalausfall
Priorisiert Sie Ihre Aufgaben in UNBEDINGT, MÖGLICHST und WÄRE GUT und besprechen Sie die Liste anschließend kurz mit dem Team. (Je nach dem Führungsverständnis in Ihrem Haus sollten Sie diese unter Umständen noch mit Ihrer Vorgesetzten abstimmen.)
Wenn es zu einem Personalengpass kommt, wissen alle, wo sie die Liste finden. (Auch, wenn die Leitung gerade keinen Dienst hat.) Vielleicht sind nicht alle mit den Prioritäten einverstanden, doch eines ist klar: Über die schriftlichen Prioritäten wird in dem Moment nicht mehr diskutiert.
Einige fühlen sich vielleicht unwohl, weil nicht alle Patientenbedürfnisse erfüllt werden können. Doch alle wissen, dass die Punkte offiziell abgestimmt sind und ihnen niemand einen Vorwurf machen wird, wenn sie sich an die Reihenfolge halten.
Sind wir überlastet?
Eine Überlastungssituation entsteht, wenn die Aufgaben der Kategorie UNBEDINGT nicht mehr erledigt werden können. Eine Überlastungsanzeige dient dann dazu, den Vorgesetzten zu melden, dass es zu einer Gefährdung der Patienten kommen kann, für die die Mitarbeiter:innen nicht verantwortlich sind.
Keine Überlastungsanzeige …
Eine Überlastungsanzeige wird oftmals falsch verstanden. Sie ist nicht dafür da, die Geschäftsführung aufzufordern, mehr Mitarbeiter:innen einzustellen oder dem eigenen Ärger Platz zu machen.
Die Prioritäten in der Pflege – Ein Beispiel
Aufgaben mit Priorität 1
- Kontrolle und Aufrechterhalten der Vitalzeichen
- Medikamente und Schmerzmittel zeitnah geben
- Regulieren der kontinuierlichen Infusionen, Medikamente, Therapie
- Bedarfsgerecht lagern
- Verbände kontrollieren und bedarfsgerecht wechseln
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Aufgaben mit Priorität 2
- Behandlungspflege (zum Beispiel Routineverbandwechsel)
- Bilanzierung / Ein- und Ausfuhrkontrolle
- Prophylaxen
- Grundpflege, insbesondere Ganzkörperwaschung
- Visiten begleiten
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Aufgaben mit Priorität 3
- Spezielle Dokumentation
- Assessment
- Routinemäßige, nicht ärztlich angeordnete Vitalzeichenkontrolle
- Abfall – und Wäsche am Schichtende entsorgen
- Patientenakte abheften
- Ausführliche Angehörigengespräche
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