Fortbildungstag 2023
Hausverbot – Der letzte Ausweg
- Posted by: Michael Wachholz
- Category: Anmeldung / Rezeption Konflikte Notaufnahme
„Was muss ich mir eigentlich gefallen lassen?“
Vielleicht haben Sie sich die Frage auch schon einmal gestellt.
Die Frage ist ausgezeichnet. Daher ist es wichtig, dass Sie sie zu Ende denken. Schreiben Sie, ggf. mit Ihren Kolleginnen und Kollegen auf, was Sie auf keinen Fall tolerieren wollen. Sie werden sehen, es kann durchaus unterschiedliche Meinungen gben. Worüber der eine müde lächelt ist für die andere vielleicht unerträglich
Jeder hat seine eigenen Grenzen und es ist wichtig die mit dem Vorgesetzten zu besprechen.
Klären Sie anschließend , was Sie in den einzelnen Fällen machen dürfen.
- Wann dürfen Sie Kollegen anderer Abteilungen um Hilfe bitten? Die Mitarbeiter der Ambulanz / ZNA sind oftmals im Umgang mit Schwierigen und Renitenten erfahren.
- In welchen Fällen dürfen Sie die Polizei um Hilfe bitten?
- Wann dürfen Sie wem ein Hausverbot aussprechen, ggf. unterstützt von der Polizei?
Es geht bei der Liste nicht um einen „Freibrief“.
Vielmehr führen die klaren Absprachen dazu, dass sich Ihre Ausstrahlung ändert.
Der Blick wird etwas direkter, die Stimme etwas fester und auch die Körperhaltung wird sicherer, wenn Sie sagen: „Sonst könnte es sein, dass / …Sie ein Hausverbote erhalten / …ich die Polizei rufe / …“
Diese offizielle, und möglichst auch dokumentierte Absprache, führt dazu, dass Ihr Gegenüber spürt, dass Sie sich sicher sind.
Und das macht es dann meist unnötig, den letzten Schritt zu gehen.
Nicht drohen.
Psychologische Experimente haben gezeigt, dass „Es könnte sonst sein, …“ eher zum Einlenken führen, als eine Drohung „Sonst rufe ich die Polizei.“
„Es könnte sein …“
Damit bringen Sie sich auch nicht in Zugzwang, Sie halten sich (und anderen) die Entscheidung weiterhin offen und behalten so Ihre Glaubwürdigkeit.
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