Die beste Frage

Wer bei seiner Arbeit nicht weiter weiß, fragt meist seinen Vorgesetzten. Verständlich, denn Vorgesetzte wissen meist eine Lösung. Und oft wissen sie auch, wie Aufgaben schneller, besser und günstiger zu lösen sind.

Und mit jedem Mal, wenn Vorgesetzte ein Problem ihrer Mitarbeiter lösen, lernen die Mitarbeiter etwas. Sie lernen: Mit Problemen gehen sie am besten zum Vorgesetzten.

Das Software-Update läuft schon seit 4 Stunden? Der Transponder funktioniert nicht? Ein wichtiger Ansprechpartner ist nicht zu erreichen? Frage den Vorgesetzten.

Tatsächlich haben Vorgesetzte auch meist eine Lösung, zumindest aber eine Idee. Und weil es so am schnellsten geht, kümmert sie sich schnell selbst darum.

Und falls das Problem nicht schnell genug gelöst ist? Dann erinnern die Mitarbeitende sie noch mal daran: „Hast du schon was mit dem Update erfahren?“ (Hoppla: Hier kontrollieren die Mitarbeiter ihre Vorgesetzten.)

100 zusätzliche Aufgaben

Vorgesetzte, die am Tag nur 5 kleine Aufgaben von ihren Mitarbeitern übernehmen, haben im Monat 100 zusätzliche Aufgaben.

Es stimmt: Vorgesetzte können es besser, aber …

Es stimmt schon: Meist geht es tatsächlich schneller, besser oder billiger, wenn sie die Aufgaben selbst erledigen. Doch das wird auch so bleiben, solange Vorgesetzte die Probleme selbst lösen.

Die Lösung

Wenn Mitarbeiter mit einem Problem zu Ihnen kommen, dann antworten Sie, leicht betroffen: „Oh je. Was machst du jetzt?“

„Ich? Deswegen komme ich doch zu dir.“ Ist beim ersten Mal eine häufige Antworte. Doch zum Glück entscheiden Mitarbeiter nicht, was die Aufgabe des Vorgesetzten ist.

Daher dürfen Sie die Frage wiederholen: „Und was schlägst du vor?“

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Ihr Mitarbeiter macht einen guten Vorschlag. Dann loben Sie ihn für den guten Vorschlag und lassen ihn das Problem entsprechend lösen.
2. Der Vorschlag lässt sich nicht umsetzen, weil der Mitarbeiter etwas nicht beachtetet / nicht weiß.

Sie können jetzt

• • weiterfragen: Und was machst du um … ? oder
  • ein Vorschlag machen. „Probiere bitte erst einmal …“

Das Ergebnis

Mit Ihrer Frage erfahren Sie den Wissenstand Ihrer Mitarbeiter. „Gute Mitarbeiter“ können Sie ermuntern, in Zukunft seltener zu fragen.

Die anderen qualifizieren Sie mit Ihren Fragen und Erklärungen. Damit werden sie häufiger die richtigen Vorschläge machen und somit auch seltener fragen.

So bekommen Sie mehr Zeit für sich und Ihre Aufgaben.

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